Ein Treppensturz, ein Ausrutscher unter der Dusche oder ein Stolpern im Garten – Unfälle passieren schnell. Gerade Ruheständler sind besonders gefährdet und die Folgen sind oft schwerwiegender als bei Jüngeren. Schlecht: Ausgerechnet mit dem Eintritt in die Rente endet der gesetzliche Unfallschutz. Kein Wunder, dass Versicherungen spezielle Tarife für Rentner entwickelt haben.
Das Besondere daran: Sie bieten mehr als nur Geld. Wie die Verbraucherzentrale erklärt: „Sie sind eine Kombination aus umfangreichen Hilfe- und Geldleistungen, wobei die Hilfeleistungen im Vordergrund stehen.“ Im Paket sind praktische Hilfen wie ein Notrufknopf fürs Haus, Essen auf Rädern oder Unterstützung bei der täglichen Körperpflege. Das Beste: Die Versicherungen zahlen diese Hilfen auch.
Besondere Risiken im Alter mitversichert
Clever: Die Seniorentarife denken mit. Während normale Unfallversicherungen pingelig sind, was als „Unfall“ gilt, decken sie auch typische Altersrisiken ab. Stürze nach Schwindelanfällen? Versichert. Knochenbrüche durch Osteoporose? Auch drin. Sogar Unfälle durch Medikamentennebenwirkungen sind meist abgedeckt.
Aber Vorsicht: Es gibt Haken. Viele Versicherungen nehmen nur Menschen bis 75 Jahre neu auf. Die Hilfeleistungen gibt es meist nur ein halbes Jahr lang. Und: Gesundheitsfragen müssen ehrlich beantwortet werden – auch wenn einige Versicherungen mittlerweile darauf verzichten.
Was kostet der Schutz?
Beim Geld gibt’s zwei Möglichkeiten: Eine einmalige Zahlung bei bleibenden Schäden und manchmal eine monatliche Rente bei schweren Beeinträchtigungen. Die Summe hängt davon ab, wie viel man versichert hat und wie schwer die Verletzung ist.
Der Preis? Ein Rentner mit 65 zahlt für 75.000 Euro Grundschutz schon ab 3 Euro monatlich. Klar: Mit allen Extras wird’s teurer.
Für viele Senioren kann die Senioren-Unfallversicherung dann eine Alternative sein, wenn sie allein leben
Überraschend: Alte Verträge können Gold wert sein. Die Verbraucherzentrale rät: „Wer eine normale Unfallversicherung mit guten Leistungen und günstigen Beiträgen abgeschlossen hat, sollte diesen Vertrag so lange wie möglich fortsetzen.“
Ein wichtiger Tipp: Finger weg von Verträgen mit Altersgrenzen. Manche Versicherungen kündigen mit 85 – genau dann, wenn Senioren den Schutz am dringendsten brauchen.
Für wen lohnt sich der Extra-Schutz?
Die Spezialversicherung macht vor allem für Alleinlebende Sinn. Wer im Notfall keine Angehörigen hat, die schnell zur Stelle sein können, profitiert von den organisierten Hilfeleistungen. Wer dagegen auf eine hilfsbereite Familie zählen kann und bereits gut versichert ist, kann sich die zusätzlichen Kosten meist sparen.
Ein letzter Rat: Unbedingt verschiedene Anbieter vergleichen und sich beraten lassen, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale, der Stiftung Warentest oder unabhängigen Versicherungsberatern. Die Unterschiede bei Preis und Leistung sind riesig.