Frauen holen bei der Rente auf

Noch 537 Euro Unterschied: Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern wird zwar kleiner, schrumpft aber nur langsam.

Kleine Rente, große Rente – Frau sein macht immer noch einen (finanziellen) Unterschied. Das zeigt der neue Alterssicherungsbericht der Bundesregierung. Aber es gibt eine gute Nachricht: Die Lücke wird kleiner.

So sieht es heute aus: Frauen bekommen im Schnitt 1.023 Euro Rente, Männer 1.560 Euro. Das sind zwar immer noch über 537 Euro Unterschied, aber besser als früher. Vor allem bei den jüngeren Rentnerinnen geht es aufwärts.

Die Entwicklung zeigt sich besonders bei den Arbeitsjahren. Die 65- bis 70-Jährigen haben im Schnitt zehn Jahre mehr gearbeitet als die über 85-Jährigen. Im Westen ist der Wandel besonders deutlich: Die Oma-Generation arbeitete 27 Jahre, die Töchter schaffen heute 37 Jahre. Mehr Arbeitsjahre bedeuten später auch mehr Rente.

Ost schlägt West

Im Osten sah die Welt schon immer anders aus. Dort waren Frauen meist voll im Job – und haben später auch mehr Rente. Der Abstand zu den Männern ist dort nur halb so groß wie im Westen. Auch bei der Extra-Vorsorge sind Frauen heute vorn: Zwei Drittel der berufstätigen Frauen legen zusätzlich fürs Alter zurück.

RegionRentenlücke
Alte Bundesländer47%
Neue Bundesländer21%

Klar, es gibt noch Gründe für die Rentenlücke: Teilzeit und Kinderpausen schlagen auf’s Rentenkonto. Gerade im Westen arbeiten viele Frauen nur halbtags, wenn die Kinder klein sind. Oft bleiben sie dann auch später in Teilzeit – das bedeutet weniger Geld im Alter. Ein weiterer Grund: Frauen arbeiten häufiger in Berufen, die schlechter bezahlt sind. Aber auch hier gibt’s Fortschritte: Für Kinder gibt’s heute mehr Rentenpunkte. Wer sein Kind vor 1992 bekommen hat, kriegt 2,5 Punkte extra.

Was sich ändert in der Rente

Die jungen Frauen von heute machen vieles anders: Sie sind gut ausgebildet, bleiben im Job und teilen sich die Kinderbetreuung mit dem Partner. Das zahlt sich später in der Rente aus. Bei den heute 65- bis 70-Jährigen ist die Rentenlücke schon deutlich kleiner als bei älteren Jahrgängen. Sie beträgt nur noch 32 Prozent – statt 43 Prozent im Durchschnitt aller Altersgruppen.

Ein Tipp für alle, die noch arbeiten: Wer kann, sollte nicht zu lange aus dem Job aussteigen. Betriebsrente oder Riester-Rente können sich lohnen. Und nicht vergessen: Kindererziehungszeiten bei der Rentenversicherung melden – das bringt bares Geld. Übrigens: Die Riester-Rente nutzen Frauen häufiger als Männer – 32 Prozent der berufstätigen Frauen haben einen Vertrag, aber nur 22 Prozent der Männer. Auch das zeigt: Frauen denken heute aktiv an ihre Altersvorsorge.