Es gibt viele Möglichkeiten, wie Großeltern ihre Enkelkinder finanziell unterstützen können – von der klassischen Sparanlage bis hin zu modernen Investmentlösungen. Welche Variante die richtige ist, hängt dabei oft von den persönlichen Vorlieben und der individuellen Risikobereitschaft ab. Ob sicher und überschaubar oder etwas gewagter mit mehr Renditechancen: Mit der richtigen Entscheidung können Großeltern nicht nur das Ersparte sinnvoll vermehren, sondern auch langfristig zur Zukunft ihrer Enkel beitragen. Hier eine Übersicht über die gängigsten Optionen.
Sparbuch und Tagesgeld – die verlässlichen Klassiker
Sparbücher und Tagesgeldkonten sind nach wie vor beliebte Optionen, wenn man sicher und risikoarm für die Enkel ansparen möchte. Diese Anlagen sind leicht verständlich und ermöglichen den Kindern, den Wert ihres Sparguthabens direkt zu beobachten. Ein Sparbuch ist ideal, wenn die Kinder schon alt genug sind, um den Prozess des Sparens nachzuvollziehen und so den ersten Umgang mit Geld zu lernen. Manche Banken bieten für Kinderkonten sogar leicht erhöhte Zinsen, die allerdings meist auf kleinere Summen begrenzt sind. Tagesgeldkonten bei Online-Banken bieten oft etwas bessere Zinsen als die Filialbank, wobei hier die Flexibilität auch für die Großeltern praktisch ist.
Banksparplan und Festgeld – für langfristig Planende
Banksparpläne und Festgeldkonten bieten eine gute Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum ansparen zu können. Beim Banksparplan wird regelmäßig ein Betrag eingezahlt, sodass sich über die Jahre ein kleines Vermögen ansammeln kann. Diese Sparform ist sicher und planbar, allerdings sind die Zinsen aktuell nicht besonders hoch. Ein Festgeldkonto bietet höhere Zinsen, wenn man das Geld für einen festen Zeitraum – etwa drei, fünf oder sogar zehn Jahre – anlegt. Dabei bleibt das Kapital für die gesamte Laufzeit gesperrt und steht erst am Ende zur Verfügung. Diese Form der Anlage ist sinnvoll, wenn man den Betrag wirklich langfristig zurücklegen möchte.
ETF-Sparpläne – der moderne Weg zur Wertsteigerung
Für Großeltern, die langfristig denken und bereit sind, Wertschwankungen in Kauf zu nehmen, können ETF-Sparpläne eine attraktive Option sein. ETFs (Exchange Traded Funds) investieren breit gestreut in viele Unternehmen und bieten langfristig oft gute Renditechancen. Mit einem ETF-Sparplan zahlt man regelmäßig in einen Fonds ein, der dann in eine Vielzahl von Aktien weltweit investiert, etwa in den MSCI World oder den FTSE All-World Index. Diese Indizes enthalten Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Branchen, sodass das Risiko breit gestreut ist. ETFs haben außerdem den Vorteil, dass sie vergleichsweise niedrige Kosten haben und flexibel gestaltet sind.
Bildung schenken statt Kapital ansammeln
Eine wunderbare Möglichkeit, die Zukunft der Enkel zu fördern, ist die direkte Investition in ihre Bildung. Anstatt oder zusätzlich zum klassischen Sparen können Großeltern ihre Enkel auch durch die Finanzierung von Musik-, Sprach- oder Sportkursen unterstützen. Solche Angebote geben den Kindern Fähigkeiten und Erfahrungen mit auf den Weg, die sie oft ihr ganzes Leben begleiten. Eine direkte Unterstützung in diesem Bereich zeigt nicht nur Wertschätzung, sondern bleibt den Enkelkindern oft besonders in Erinnerung.
Kapitallebensversicherung und Ausbildungsversicherung – mit Vorsicht zu betrachten
Kapitallebensversicherungen und Ausbildungsversicherungen werden häufig als Sparform für Kinder und Enkel beworben. Allerdings sind diese Produkte oft recht teuer, und ein großer Teil des Kapitals fließt in Abschluss- und Verwaltungskosten. Auch sind diese Verträge meist unflexibel, sodass ein frühzeitiger Ausstieg oder eine Änderung der Raten mit hohen Gebühren verbunden sein kann. Wer sicher und mit überschaubaren Kosten für die Enkel sparen möchte, ist daher mit einfacheren und flexibleren Produkten wie ETF-Sparplänen oder Festgeld oft besser beraten.
Bausparvertrag – für späteres Wohneigentum gedacht, aber selten rentabel
Bausparverträge sind ebenfalls eine Sparform, die Großeltern häufig für ihre Enkel abschließen. Die Idee ist, dass die Kinder später von günstigen Darlehenskonditionen profitieren können, wenn sie selbst einmal bauen oder eine Immobilie kaufen möchten. Allerdings sind die Zinsen für das angesparte Guthaben meist sehr niedrig und die Verträge recht unflexibel. Außerdem sind hohe Abschlussgebühren fällig, die die Rendite oft schmälern. Zudem haben viele Bausparkassen in den letzten Jahren langjährige Verträge gekündigt, sobald sie das gesetzlich konnten – oft ein enttäuschender Aspekt für langfristig Planende.
Gold als Geschenk oder Anlage
Gold wird oft als „sichere“ Anlageform angesehen, die jedoch deutlichen Wertschwankungen unterliegen kann. Wer Gold als langfristige Beimischung zu einem Portfolio nutzt, kann so möglicherweise ein wenig Stabilität hineinbringen. Wer seinen Enkelkindern Gold schenken möchte, könnte statt eines Goldkontos eher auf physische Münzen setzen, da diese greifbar sind und oft einen bleibenden Wert haben. Wichtig ist es, hier auf den aktuellen Goldpreis zu achten, um nicht über den Marktwert hinaus zu kaufen.
Fazit
Großeltern, die ihre Enkelkinder unterstützen möchten, haben heute viele Optionen. Wer lieber sicher und risikoarm sparen will, ist mit Tagesgeld und Sparbüchern gut bedient. Wer langfristig denkt und bereit ist, moderate Schwankungen hinzunehmen, findet in ETF-Sparplänen eine moderne und flexible Lösung mit soliden Renditechancen. Jeder Weg hat seine Vorteile – und in der Kombination der verschiedenen Optionen kann sich ein vielseitiges und stabiles Sparportfolio für die Enkel aufbauen lassen.