165.000 Euro mehr: Das verspricht der Rentenplan von Christian Lindner

Mehr Rendite durch weniger Steuern: Eine neue Analyse zeigt, was Sparer durch das geplante Vorsorgedepot tatsächlich gewinnen können.

Steuervorteile, Staatszuschüsse und Ertragsfreiheit bis zur Auszahlung: Der neue Gesetzentwurf von Finanzminister Christian Lindner zum Vorsorgedepot könnte die private Finanzplanung grundlegend verändern. Die Geldanlage-Plattform Growney hat durchgerechnet, wer besonders stark profitiert – mit erstaunlichen Erkenntnissen.

Die Zahlen sprechen für sich: Wer mit 20 Jahren beginnt, monatlich 150 Euro in das neue Vorsorgedepot einzuzahlen, könnte bis zur Rente ein Vermögen von etwa 510.000 Euro aufbauen – satte 165.000 Euro mehr als bei einem herkömmlichen Sparplan ohne die neuen Vorteile.

Einstiegsalter: 20 JahreMit FörderungOhne FörderungVorteil
Endkapital510.000€345.000€+165.000€
Monatliche Rente3.500€2.300€+1.200€

Aus diesem deutlichen Plus ergibt sich später eine monatliche Zusatzrente von etwa 3.500 Euro statt 2.300 Euro, berechnet auf eine Auszahlungsphase von 25 Jahre.

Wie das neue Modell funktionieren soll

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Einzahlungen in das Vorsorgedepot ab 2026 steuerlich absetzbar sein sollen. Bis zur Auszahlung fällt keine Kapitalertragsteuer an. Zusätzlich plant der Staat Zuschüsse in Höhe von 20 Prozent der Einzahlungen, maximal 600 Euro pro Jahr. Ab 2030 soll dieser Betrag auf 700 Euro steigen. Für Kinder, Berufsanfänger und Geringverdiener sind weitere Zulagen vorgesehen.

Anders als bei der Riester-Rente verzichtet der Entwurf auf ein verpflichtendes Garantieniveau. „Gerade bei einer Geldanlage über mehrere Jahre ist das Kursrisiko ohnehin gering, wenn gezielt breit und weltweit investiert wird“, erläutert Growney-Geschäftsführer Thimm Blickensdorf. Das Angebot defensiver Anlagestrategien soll dennoch Bedingung für die neue Vorsorge sein.

Die Vorteile zeigen sich besonders bei langfristiger Anlage:

Sparrate pro MonatBruttogehaltAnlagedauerPlus durch Förderung
150€2.500€47 Jahre+165.000€
je 200€*je 4.000€27 Jahre+48.000€
100€2.000€37 Jahre+62.000€
* Beispiel für Paare

Verschiedene Lebenslagen im Vergleich

Die Growney-Berechnungen zeigen die Effekte auch für andere Lebensphasen: Ein Paar, beide 40 Jahre alt mit einem Bruttogehalt von je 4.000 Euro, könnte bei einem monatlichen Sparbeitrag von 200 Euro pro Person ein um 130.000 Euro höheres Gesamtkapital erreichen.

Monatliche RenteMit FörderungOhne Förderung
Single, 20 Jahre3.500€2.300€
Paar, 40 Jahre*1.277€827€
Geringverdiener1.366€930€
* pro Person, mit 2 Kindern

Selbst bei späterem Einstieg macht sich der Effekt bemerkbar: Ein 50-jähriges Paar mit je 5.000 Euro Bruttogehalt und einem Sparplan von 250 Euro pro Person käme auf ein Kapital von 198.000 Euro statt 150.000 Euro. Das entspräche einer monatlichen Rente von 660 Euro statt 508 Euro pro Person.

Was Sparer jetzt beachten sollten

„Sparpläne sind schon jetzt für Millionen Deutsche ein zentrales Element zum Vermögensaufbau und zur Vorsorge. Mit dem Vorsorgedepot wird sich das deutlich verstärken“, sagt Thimm Blickensdorf, Geschäftsführer der Geldanlage-Plattform Growney. „Die Beispiele zeigen: Die Steuerfreiheit bis zum Rentenalter wird den Zinseszinseffekt deutlich verstärken.“

Die Berechnungen basieren auf einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von 6,5 Prozent pro Jahr, was der historischen Entwicklung weltweiter Aktien-Investments mit ETFs nach Kosten entspricht. Für die Beispiele wurden die Steuersätze und Sozialversicherungsbeiträge von 2024 zugrunde gelegt. Der 113-seitige Gesetzentwurf aus dem Bundesfinanzministerium muss noch final beschlossen werden, stößt in der Koalition aber bereits auf Zustimmung.